An die Eltern und Sorgeberechtigten
der Schülerinnen und Schüler an rheinland-pfälzischen Schulen
Sehr geehrte Eltern,
sehr geehrte Sorgeberechtigte,
in den vergangenen Tagen waren die Erleichterung und die Freude spürbar, als die ersten Kinder wieder in die Schulen zurückkehren konnten. Denn trotz der vielen Anstrengungen, die Sie als Eltern, die die Lehrkräfte und nicht zuletzt die Kinder unternommen haben, um das Lernen zu Hause zu meistern, hat das gemeinsame Lernen in der Schule in den vergangenen Wochen gefehlt.
Die Inzidenzen in Rheinland-Pfalz sind gesunken und deutlich unter denen vor Weihnachten. Deshalb sollen nun auch die anderen Klassen- und Jahrgangsstufen der allgemeinbildenden Schulen sowie die Bildungsgänge der berufsbildenden Schulen zeitnah in die Schulen folgen.
Am 8. März 2021 sollen zunächst die Klassenstufen 5 und 6 der weiterführenden Schulen in den Wechselunterricht starten. Wenn die räumlichen Gegebenheiten es zulassen, können ganze Klassen in Präsenz unterrichtet werden, sofern der Mindestabstand von 1,5 m eingehalten werden kann. Die Abschlussklassen, die schon jetzt tageweise in die Schulen kommen, sollen ebenfalls mit Abstand weiter in den Schulen unterrichtet werden. Die weiteren Klassen- und Jahrgangsstufen der allgemeinbildenden sowie die berufsbildenden Schulen folgen dann eine Woche später am 15. März 2021. Auch hier werden geteilte Gruppen im Wechsel unterrichtet, sofern der Mindestabstand von 1,5 m nicht eingehalten werden kann.
Damit kehren die Schülerinnen und Schüler einen weiteren Schritt zurück in die Normalität. Mit dieser Rückkehr verbunden ist die Wiedereinführung der Präsenzpflicht. Natürlich ist uns bewusst, dass es Schülerinnen und Schüler gibt, die selbst oder deren Angehörige zu einer vulnerablen Gruppe gehören. Deshalb wird die Möglichkeit, sich durch ein Attest vom Präsenzunterricht befreien zu lassen, unter den im Hygieneplan Corona für Schulen genannten Voraussetzungen weiterhin bestehen.
Auch die Notbetreuung wird weiter angeboten. Im Falle von Inzidenzwerten über 100 in einzelnen Landkreisen oder Städten werden – wie bisher auch mit Blick auf den Unterrichtsbetrieb an Grund- und Förderschulen – die örtlichen Gesundheitsämter gemeinsam mit der Schulaufsicht die Entscheidung über Öffnungsschritte begleiten.
Wir haben das weitere Vorgehen mit den Vorsitzenden der Hauptpersonalräte, mit Schulleitungen, mit dem Landeselternbeirat und der LandesschülerInnenvertretung besprochen. Es ist uns wichtig, Sie mit angemessenem Vorlauf zu informieren, damit Sie und Ihre Kinder sich gut auf die Rückkehr in die Schulen vorbereiten können. Sehr geehrte Damen und Herren,
vor dem Hintergrund der Diskussion um die Virusmutationen haben wir uns von den Gesundheitsexperten der Universitätsmedizin Mainz zur aktuellen Lage beraten lassen und tun dies weiterhin wöchentlich. Auch sie befürworten die aktuellen Öffnungsschritte.
Damit der Schulbesuch sicher ermöglicht werden kann, gelten strenge Infektionsschutz- und Hygienevorschriften mit einer erweiterten Maskenpflicht. Die Schulen wurden und werden deshalb auch mit weiteren medizinischen und FFP-2-Masken ausgestattet. Für alle an Schule Beschäftigten haben wir die Möglichkeit geschaffen, sich jederzeit anlasslos auf das Corona-Virus testen zu lassen. Auch die Quarantänevorschriften wurden verschärft: Im Zusammenhang mit den Virusvarianten wurden die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen der Absonderung für positiv Getestete und Kontaktpersonen der Kategorie I einheitlich geregelt. Die Quarantäne endet für beide Gruppen nun grundsätzlich erst nach 14 Tagen.
Die weiteren Öffnungsschritte werden wissenschaftlich begleitet. Die Surveillance-Untersuchung des Landesuntersuchungsamtes zum Übertragungsrisiko von COVID-19 in Schulen und Kindergärten sowie die Sentinel-Untersuchung an ausgewählten Schulen werden weitergeführt. Dabei wird das Auftreten von Virus-Mutationen miteinbezogen.
Mit diesen Maßnahmen wollen wir die Schulöffnung flankieren und das Infektionsrisiko weiter minimieren.
Ich bin sicher, dass wir es mit diesen Maßnahmen schaffen, das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten und damit den Schülerinnen und Schülern ein sicheres Lernen in der Schule ermöglichen können. Ich weiß, dass viele von Ihnen und Ihre Kinder den Tag herbeisehnen, an dem auch die älteren Schülerinnen und Schüler jetzt nach mehr als zwei Monaten des Fernunterrichts erstmals wieder in die Schule zurückkehren können. Denn die Belastungen der vergangenen Wochen waren sehr groß und ich bin mir der Anstrengungen, die Sie, Ihre Kinder und die Lehrkräfte in der letzten Zeit unternommen haben, um das Lernen zu Hause gut zu ermöglichen, sehr bewusst. Schülerinnen und Schüler brauchen das gemeinsame Lernen vor Ort und das soziale Miteinander in der Schule. Beides lässt sich auf Dauer durch nichts ersetzen. Daher freue ich mich sehr, dass wir Ihnen nun eine klare Perspektive für die Rückkehr in die Schulen geben können.
Ganz vielen Dank, dass Sie das gemeinsam mit uns möglich machen!
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Stefanie Hubig